Herr Nipkow, Ihre Organisation macht sich stark für erneuerbare Energien, zu denen auch die Photovoltaik gehört. Wie gehen Sie dabei konkret vor?
Die SES konzentriert sich auf die politischen Rahmenbedingungen. Im Fokus steht die Planungssicherheit für Investoren: Es muss sich lohnen, in eine Photovoltaikanlage zu investieren. Mit den aktuellen Finanzierungsbedingungen spielt der Eigenverbrauch eine zentrale Rolle. Deshalb werden teilweise auch Anlagen geplant und gebaut, die die zur Verfügung stehende Fläche beispielsweise auf Dächern nicht ausnutzen. Dächer, die nur zu einem Viertel genutzt werden, sind das Resultat dieser Politik. Das ist volkswirtschaftlich nicht optimal, grosse Anlagen sind pro produzierte Kilowattstunde günstiger als kleine. Deshalb braucht es hier zusätzliche Anreize für Anlagen, die wenig oder gar keinen Eigenverbrauch aufweisen.
Wenn Sie Hausbesitzer*innen davon überzeugen wollen, auf Solarstrom zu setzen: Welches sind Ihre wichtigsten Argumente?
Jede Solaranlage ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Die Schweiz muss, wie alle Länder, die das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet haben, ganz von fossilen Energien wegkommen. Das gelingt, indem der Energieverbrauch insgesamt reduziert wird, oder mit effizientem Ersatz der fossilen Energien durch erneuerbare Energien, z. B. Elektroautos und Wärmepumpen. Der erneuerbare Strom wird idealerweise dort produziert, wo er auch verbraucht wird - auf den Dächern und Fassaden von Gebäuden. So können auch Eingriffe in die Landschaft auf ein Minimum reduziert werden.
Was geschieht momentan gerade auf politischer Ebene, wird Solarstrom künftig noch attraktiver werden?